Projekt Habichtskauz
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Habichtskauzprojekt Stand 2014/2015

Bereits in der Vorbereitungsphase der Habichtskauz-Wiederansiedelung durfte das FIWI auf die Unterstützung der Österreichischen Zoo Organisation zählen. Im Jahr 2008 wurde eine Machbarkeitsstudie für den Biosphärenpark Wienerwald finanziert. Seither wird auch der Aufbau des Zuchtnetzwerks unterstützt. Als Ergebnis der fruchtbaren Zusammenarbeit konnten bereits 187 Käuze in die Freiheit entlassen werden.

Auf den Erfahrungen der ersten Freilassung aufbauend; wurde die Freilassungstechnik im Jahr 2010 verfeinert. Dank abermaliger finanzieller Unterstützung durch die Österreichische Zoo Organisation konnten Ausfälle unter die natürliche Mortalitätsrate gesenkt werden. Die Zuwendung der OZO für das Jahr 2011 wurde planmäßig für die Etablierung eines genetischen Monitoring verwendet. Nunmehr steht ein Analysesetting zur Identifikation aller Habichtskäuze mittels DNA-Fingerprint zur Verfügung. So konnten alle Vögel des Projekts beprobt werden und wurden in einer Gendatenbank am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie gespeichert. Laufend wird versucht neues Probenmaterial (Mauserfedern) im Freiland zu sammeln. Allerdings erweist sich die Probensammlung als aufwändig, weshalb wir für das Jahr 2014 um Unterstützung dieser wichtigen Maßnahme ersucht haben. Tatsächlich konnten etliche Federproben sowie eine Eischale sichergestellt werden. So gut wie alle im Jahr 2012 erfolgreich brütenden Vögel konnten dadurch im Wienerwald wieder nachgewiesen werden.

Wiederansiedlung durch die OZO

Im Winter 2011/12 hat sich ein reichhaltiges Mäuseangebot in den Wiederansiedlungsgebieten eingestellt. Das hat in beiden Regionen (Wildnisgebiet am Dürrenstein und Biosphärenpark Wienerwald) zu weiteren Bruten geführt. Insgesamt konnten im Jahr 2012 elf und im Jahr 2014 neun Brutpaare beobachtet werden. Bis Ende 2014 wurden 49 im Freiland geborene Jungvögel beringt.

Die Evaluation der Projektfortschritte basiert derzeit, neben der Beringung und Wiedererkennung der Vögel durch genetischen Fingerabdruck vor allem auf Nistkastenkontrollen. Es ist die zuverlässigste Methode Brutpaare zu finden und deren Reproduktion zu kontrollieren. Folgende Käuze aus dem Nachzucht-Netzwerk der OZO konnten bisher als Brutvögel wiederentdeckt werden:

Name Zoo Jahr
Männchen „Vifzack“ Alpenzoo 2011 (Brut 2012)
Männchen „Anton“ Alpenzoo 2011 (Brut 2012)
Weibchen „Eva“ Tierwelt Herberstein 2011 (Brut 2012 & 2014)
Weibchen „Eva“ Tierwelt Herberstein 2011 (Brut 2012 & 2014)

Aufgrund der schlechten Nahrungssituation (Zusammenbruch der Kleinsäugerpopulation Ende 2014) erwarten wir im kommenden Jahr zwar weniger Nachwuchs aber ggf. neue Brutpaare. Umso wesentlicher ist die Kontrolle aller verfügbaren Nisthilfen damit kein Brutpaar übersehen wird. Darüber hinaus wollen wir das genetische Monitoring abermals verfeinern, denn in der Zwischenzeit gibt es im Wienerwald zwei Habichtskäuze die offenbar immigriert sind. Ihre Herkunft zu klären wäre ungeheuer spannend und würde dem Ziel, die neu entstandene Population zu vernetzen, Aufwind geben.

Unterstützungsbedarf

In den vergangenen Jahren konnten wir unter Anderem durch Unterstützung der OZO die notwendige Infrastruktur für eine erfolgreiche Wiederansiedlung in NÖ und Wien weitgehend aufbauen. Mittlerweile gibt es in diesen Bundesländern 7 Freilassungsvolieren und das Monitoring ist voll angelaufen. Die Eckpfeiler der Erfolgskontrolle sind die Nistkästen und seit neuestem die genetischen Analysen von Mauserfedern (die in der Regel bei den Nistkästen aufgelesen werden können). Das Nisthilfen-Netzwerk besteht in Österreich aus derzeit 356 Kästen und erfordert laufend Wartungsarbeiten und Kontrollfahrten. Insbesondere da wo Habichtskäuze zur Brut schreiten möchten wir das Kontroll-Intervall entsprechend erhöhen um:

a) die Phänologie der Brut bestmöglich zu studieren,
b) zum richtigen Zeitpunkt Jungvögel zu beringen und zu beproben &
c) während der Kontrollen die Suche nach Mauserfedern für die genetische Re-Identifikation der Elterntiere forcieren zu können.

Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen das ständig anwachsende Nistkasten-Netzwerk intakt zu halten. Die Wartungsarbeiten finden naturgemäß in 10 bis 20m Höhe statt und werden aus Sicherheitsgründen mindestens von 2 Personen durchgeführt. Entsprechend der Verteilung der Nisthilfen fallen für Wartung und Kontrollarbeiten relativ hohe Reisespesen an, die ebenfalls durch die OZO finanziert werden wird. 

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